Seit einigen Wochen schon muss man im Forst des Klosters Loccum eigentlich nur dem Lärm folgen, will man der Ursache für Sierks nachhaltig betrübte Stimmung auf den Grund gehen. Sämtliche Fichtenbestände sind vom Borkenkäfer befallen. "Normalerweise harzt ein vitaler Baum den Käfer einfach weg", sagt Sierk. Doch die Trockenheit der vergangenen drei Jahre hat die Fichten extrem geschwächt. "Sie müssen bald kommen", hatte er bei der Verabredung am Telefon noch gemahnt. "Sonst sind die Maschinen wieder weg."
Die Harvester schaffen in den rund 650 Hektar Wald, die zum Forstbetrieb des Klosters gehören, unmissverständlich Tatsachen. "Wir fällen jetzt alle reinen Fichtenbestände", sagt Sierk, während wir unter dickem Geprassel des Regens durch den Wald fahren. In Zahlen heißt das: Zwischen 3000 und 4000 Festmeter türmen diese All-Inclusive-Maschinen pro Woche auf. Eine Fichte, über Jahrzehnte meterhoch in den Himmel gewachsen, verwandelt sich in nicht einmal einer Minute in einen Drei-Meter-Stamm-Polter: Stamm fassen, fällen, Stamm in Position ziehen, sägen. Fertig. "Wir haben in den vergangenen vier Wochen mehr gefällt als sonst in einem Jahr."