Nur touchieren, nicht einfach draufhauen - das ist das Besondere am Leichtkontakt-Boxen. Arwed Marquardt liebt den Sport und zeigt ihn auch Schülerinnen und Schülern im Rahmen von gebuchten Unterrichtsstunden. Seine Bedingung: es sollen Teilnehmende mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen dabei sein.
Herr Marquardt, Boxen, ohne sich wirklich zu treffen – wie geht das?
Marquardt: „Leichtkontakt-Boxen bedeutet, man touchiert sich nur leicht, nimmt die Härte und bisweilen martialische Symbolik aus dem Ganzen heraus. So spricht man auch von einem Match, nicht einem Kampf. Man verringert das Ungezügelte, aber die körperliche Anstrengung und die Techniken bleiben erhalten. Der Schlag selbst ist bereits ein aggressiver Akt, ja, aber mit der Methodik des Leichtkontakt-Boxens wird jegliche Brutalität ausgeschlossen. Impulskontrolle und Empathie sind die Stichworte. Es ist Fitness, Nervenkitzel und intensives Krafttraining zugleich.“
Sie gehen damit an Schulen. Wie reagieren die Kinder und Jugendlichen?
Marquardt: „Anfangs besteht bei den Kindern und Jugendlichen meist großes Interesse, aber wenn sie merken, dass es viel Ausdauer bedarf, um die gar nicht so einfachen Bewegungen und Techniken zu erlernen, gibt es auch Abbrüche. Vor allem dann, wenn Jugendliche merken, dass ihr Selbstbild nicht mit der Realität übereinstimmt, sie feststellen, dass es gar nicht so einfach ist.“