Loga (Ostfriesland): Beten, was sich Fremde wünschen
„Es überwältigt mich immer wieder, was mir Menschen alles anvertrauen und erzählen mögen, was sie bewegt in ihrem Leben, obwohl wir uns ja gar nicht persönlich kennen.“ Ina Jäckel betet alle 14 Tage für Menschen, von denen sie die meisten nicht kennt. Die Pastorin aus Loga in Ostfriesland hat zu Beginn der Pandemie einen Instagram-Kanal gestartet.
Neben Eindrücken aus ihrem Alltag ist dort das Projekt „Hoffnungsleuchten“ zu finden: Wer immer möchte, kann ihr Gebetsanliegen schicken. „Ich gehe in die Kirche, zünde Kerzen an und bete wirklich für die Menschen, die sich mir anvertraut haben. Erst dann mache ich ein kleines Video, das ich auf Instagram teile.“ Viele seien dabei, die noch nie gebetet hätten oder noch nie jemanden für sich haben beten lassen. „Dass sie mir nun schreiben und sagen: ,Es ist so schön, dass das jemand für mich tut‘, das ist sehr berührend.“
Mittlerweile folgen ihr fast 1.600 Menschen auf dem Instagram-Kanal @dingens.von.kirchen. Der kleinste Teil davon seien Leute aus ihrem realen Umfeld. „Aus meinen beiden Gemeinden sind es vielleicht um die 100 Menschen - wobei das ja auch schwierig ist zu schätzen, weil nicht immer der echte Name dabei steht. Ich finde es unglaublich und schön, wie viele Glaubensinhalte sich in diesen Kanälen befinden – auf den ersten Blick mag man ja denken, das sei alles oberflächlich – ist es aber nicht.“