Startseite Archiv Tagesthema vom 06. September 2020

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Andacht zum 13. Sonntag nach Trinitatis

Ich rede mit Safwan darüber, dass man in der Kirche sein muss, um bei der Kirche arbeiten zu können. Er ist es offensichtlich nicht. Hat aber mal in einem katholischen Pflegeheim gearbeitet. Er macht seine Sache gut. Warum sollte er das also nicht auch in der Kirche machen? Denn die bezahlt gut, sagt er.

In der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem will man sich um die Versorgung von Frauen kümmern, deren Männer todesbedingt nicht mehr dazu in der Lage sind. Das ist gut. Aber es kommt zu Unstimmigkeit, weil manche Frauen offensichtlich mehr berücksichtigt werden als andere. So kommt es dazu, dass die 12 Aposteln die Gemeinde beauftragen, sieben Leute zu beauftragen, das zu koordinieren. Sie wollen sich nicht selbst darum kümmern müssen, sie haben mit der Verkündigung der frohen Botschaft schon genug zu tun. Das leuchtet allen ein, und sie machen sich daran, sieben Leute zu bestimmen, die das übernehmen.

Darüber muss ich schmunzeln: Was für eine Hochachtung meines Pfarrberufes!
Die Namen der bestimmten Männer sind mir erstaunlich unbekannt:
U.a. Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, der Proselyt aus Antiochia...  Auch wenn ich die diakonischen Aufgaben einer Gemeinde wichtig finde, ist das scheinbar nicht das Betätigungsfeld, in dem man sich viel Ruhm erwerben konnte.

Ich habe den Eindruck, heute wäre das eher andersrum. Gerade bei freiwilligem Kirchgeld kann man gut damit Werbung machen, dass man konkrete Projekte für andere Menschen hat. Dann spenden die Leute.
Ob das auch geht, wenn man für einen Prediger sammelt?
Grundsätzlich erzählt die Apostelgeschichte, dass es in einer Gemeinde viele Aufgaben gibt. Und sie haben früh angefangen, diese Aufgaben aufzuteilen. Davon erzählt die Apostelgeschichte.
Mir gefällt, dass da keine Wertigkeit geschildert wird. Alle werden gebraucht mit dem, was sie machen.

Und so schließt der Bericht: Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem.
So sei es bei uns auch.

Pastor Jakob Kampermann

Der Bibeltext

In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung.Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und zu Tische dienen. Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Proselyten aus Antiochia. Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.

Apostelgeschichte 6, 1-7

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