
Konfi-Stunde in Wunstorf-Luthe Mitte Januar - die Welt war noch eine andere. Gerade erklärt Pastorin Marit Ritzenhoff, dass alle, die am Sonntag Konfirmation feiern, am Montag schulfrei haben. "Geil", entfährt es einem Konfi. Ob er immer noch so denkt? Die Konfirmationen in Luthe sind auf Ende Oktober verschoben und die schulfreien Tage sind vielen Jugendlichen aktuell keinen Jubelschrei mehr wert. Nicht nur in Wunstorf werden sich die Konfis wohl ihr Leben lang an dieses Ausnahmejahr erinnern. Landesweit versucht die Kirche, das Beste aus der Situation zu machen. Und geht dabei neue Wege, die auch in krisenlosen Zeiten weiterführen können.
Freiheit ist der Begriff, der bei den Konfis in Luthe am häufigsten fällt, wenn sie ihren Glauben und ihr Verhältnis zur Kirche beschreiben. Und jetzt müssen sie so viel Unfreiheit erleben. Das Corona-Virus sorgt dafür, dass Kirchen geschlossen bleiben, sogar Ostergottesdienste abgesagt werden. Das haben nicht einmal ihre Eltern und Großeltern jemals erlebt. Doch was die Jugendlichen unter Freiheit verstehen, geht über ein paar Monate Einschränkungen hinaus. "Dass Gott mir zuhört, dass nur er zuhört und mir zu helfen versucht", sagt Justin Soltendieck. Und Luisa Koch ist überzeugt: "Die Kirche akzeptiert keine Ausgrenzung, Menschen können von ihren Fehlern sprechen, ohne dafür bestraft zu werden.“ Mia Kamann bringt es so auf den Punkt: "Ich glaube, dass ich selbst ein Mensch bin, der für Gott perfekt ist."