Startseite Archiv Tagesthema vom 28. Februar 2020

Zahlen, Daten, Fakten rund um die Pflege

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Etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland haben im Jahr 2017 Leistungen der der Pflegeversicherung bekommen und gelten damit statistisch als pflegebedürftig. Allein die Diakonie betreut und berät aber rund 10 Millionen Menschen. Nicht jeder, der sich um einen Angehörigen, Nachbarn oder Bekannten kümmert, wird erfasst – viel „Care-Arbeit“ findet abseits der Statistiken statt. Laut der Krankenkasse AOK wird die Zahl der „offiziell“ Pflegebedürftigen bis 2050 auf 5,9 Millionen Menschen steigen.

Aktuell gibt es in Deutschland rund 14.500 Pflegeheime und 14.100 ambulante Pflegedienste. In den Heimen arbeiten 765.000 Pflegekräfte, davon 490.000 in Teilzeit. Die Pflegedienste beschäftigen 390.000 Kräfte, davon 270.000 in Teilzeit. 15.000 Pflegekräfte sind Leiharbeiter oder Leiharbeiterinnen. Dass das nicht genug ist, wird kaum bestritten. Berichte über überlastete Pflegekräfte und Personalmangel häufen sich. Laut einem Gutachten der Universität Bremen vom Februar 2020 werden in den deutschen Altenheimen mehr als 100.000 Pfleger*innen zusätzlich gebraucht, um eine angemessene Betreuung zu gewährleisten und die Pfleger*innen zu entlasten. Das würde eine Steigerung um 36 Prozent bedeuten.

Doch die Betreuung ist derzeit größtenteils Familiensache: laut Statistischem Bundesamt wurden rund 76 Prozent der Pflegebedürftigen im Jahr 2017 zu Hause versorgt. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Meistens sind es Frauen, die die Betreuung übernehmen - die Zahlen schwanken zwischen 70 und 80 Prozent. Unbestritten ist jedoch, dass Frauen, die ihre Arbeit für die Pflege unterbrechen oder reduzieren, dauerhaft finanziell benachteiligt werden: etwa, weil sie geringere Beiträge in das Sozialversicherungssystem einzahlen oder nur über ihre Partner abgesichert sind. Sie erzielen geringere Einkommen und erwerben geringere Rentenanwartschaften. So zeigt es etwa die Studie der Sozialwissenschaftlerin Katja Knauthe auf. Eine mögliche Lösung könnte aus ihrer Sicht eine Lohnersatzleistung sein, die wegfallendes Einkommen kompensiert.