
Herr Himstedt, Sie leiten ein Kirchenamt. Das klingt nicht besonders sexy.
Karl-Heinz Himstedt: Sie haben recht - mit einem Amt verbindet man Amtsschimmel, Behörde, manchmal gar Stillstand. Klar, wir heißen zwar Kirchenamt. Aber wir sehen uns selbst als Dienstleister: Kirchengemeinden beschließen etwas, wir setzen es um oder helfen ihnen dabei, es umzusetzen. Von ‚oben‘ nach ‚unten‘ regieren, das gibt es hier nicht. Wir schreiben nur ganz selten Bescheide, wir arbeiten den Kirchengemeinden aktiv zu und unterstützen sie. Jede Kirchengemeinde hat bei uns einen festen Sachbearbeiter, der sie in allen Dingen berät und begleitet.
Klären Sie mich auf - was sind denn überhaupt Ihre konkreten Aufgaben als Kirchenamt?
Karl-Heinz Himstedt: Das sind ganz viele. Hier bei uns im Haus werden etwa die Finanzen der Gemeinden in den Kirchenkreisen Harzer Land und Leine-Solling sowie der Kirchenkreise und aller Einrichtungen organisiert. Wir sind so etwas wie die Bank der Kirchengemeinden, alle Geldbewegungen laufen über uns. Das sind pro Jahr rund 90 Millionen Euro, eine große Verantwortung. Wir helfen dazu, den Haushaltsplan und den Jahresabschluss zu erstellen. Und wir fungieren als Personalabteilung der Gemeinden: 1.600 Mitarbeiter in unseren beiden Kirchenkreisen werden von uns betreut. Vom Eichsfeld bis zum Oberharz, von Bad Sachsa bis kurz hinter Einbeck - unser Einzugsbereich ist riesig.