In einer Synode mitarbeiten, das ist eine langfristige Angelegenheit. Sechs Jahre währt die Amtsperiode des Kirchenparlaments in der Landeskirche Hannovers, seine Mitglieder müssen einen langen Atem mitbringen. Kirchenverfassung, Bauausschuss, Finanzplanung - für Claas Goldenstein war das alles im Februar 2014, als die 25. Synode ihre Arbeit aufnahm, völliges Neuland. Der damals 20-jährige war Vorsitzender der Landesjugendkammer und wurde gemeinsam mit drei weiteren Vertretern zur Berufung in die Synode vorgeschlagen. „Im Grunde konnte damals niemand sagen, ob wir über eine derart lange Zeit mitmachen können“, sagt Goldenstein rückblickend. „Ich persönlich konnte das nur machen, weil ich es als eine Art studienbegleitendes Langzeitpraktikum betrachtet habe.“
Es wurde weit mehr als ein Praktikum - und eine lohnenswerte Zeit, resümiert der inzwischen 26-Jährige: Sechs Jahre Synodenarbeit haben ihm einen intensiven Einblick in die Entwicklung von Kirche und ihrer Organisation gewährt. „Ich war schon vorher in der Evangelischen Jugend aktiv“, sagt der Master-Student. „In der Synode habe ich noch auf ganz anderen Ebenen mitgestalten und Dinge bewegen können. Und ich konnte meinen durchaus kirchenkritischen Freundinnen und Freunden genau erklären, für wie viele sinnvolle Dinge Kirche Geld ausgibt.“
Auch das Miteinander in dem mehrmals pro Jahr tagenden Gremium hat den Studenten überrascht: Man streite sich auch einmal über Sachthemen. „Am Anfang einer Sitzung setzt man sich aber hin und hält Andacht. Eine Person spricht ein Gebet. Man steht auf und singt miteinander. Ich finde es total gut und beeindruckend, dass man sich bewusst für diese Dinge Zeit nimmt.“