Wenn Michael Gierow von einem Gottesdienst zurück in sein 17 Kilometer entferntes Pfarrhaus kommt, stellt er sein Auto nicht nur in seinem Carport ab. Er hängt es auch an die Steckdose. Denn der Pastor im Landkreis Lüchow-Dannenberg ist einer von zwei Pastoren im Gebiet der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die einen von der Landeskirche bezuschussten Dienstwagen gestellt bekommen: ein Elektroauto. Das Pilotprojekt ist gerade angelaufen, andere Gemeinden und Kirchenkreise können sich ebenfalls um eine Förderung bewerben.
Viele Wälder, Felder und lange Landstraßen liegen zwischen den Dörfern im Gemeindegebiet von Michael Gierow im Landkreis Lüchow-Dannenberg, rund 10.000 Kilometer legt der Pastor im Jahr für seine Arbeit zurück. „Das geht vielen Kolleginnen und Kollegen auf dem Land so“, sagt Gierow. Normalerweise benutzen Pastorinnen und Pastoren ihre Privatwagen, dafür erhalten sie 30 Cent pro Kilometer. Das mag für manche kein Problem sein. „Aber für junge Familien bedeutet es oft, dass sie sich ein zweites Auto anschaffen müssen, wenn Vater oder Mutter eine Pfarrstelle antritt“, macht Gierow deutlich. „Das kann ein Grund sein, sich gegen einen Pfarrdienst auf dem Land zu entscheiden.“