Mehr Chancen für Jugendliche, schlankere Strukturen und mehr Dialog der Religionen: Mit einer rundum erneuerten Verfassung will die hannoversche Landeskirche in die nächsten Jahrzehnte gehen. Am Donnerstag wurde sie von der Landessynode in Hannover einstimmig beschlossen und umrahmt von Bläserklängen feierlich unterzeichnet. "Das ist ein ganz besonderer Moment, der gut vorbereitet wurde und über den wir uns sehr freuen", sagt Synoden-Präsident Matthias Kannengießer.
Drei Jahre lang hatte das Kirchenparlament von Deutschlands größter evangelischer Landeskirche an der neuen Verfassung gearbeitet. In 87 Einzelartikeln regelt sie künftig die Grundlagen des kirchlichen Lebens. Ab Januar 2020 wird sie die Richtschnur für 1.248 Gemeinden mit 2,5 Millionen Mitgliedern zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee sein. Der Jurist Kannengießer ist nach zahlreichen eingehenden Debatten durchaus stolz auf das Ergebnis: "Eine Verfassung schreibt man nicht in jeder Landessynode."