Herr Albrecht, wenn Sie Hase mit dem Konstrukteur einer Automarke vergleichen würden, was für Autos hätte er gebaut?
Oberklasse und robuste Dauerläufer. Sein Mercedes ist die Christuskirche von 1864 in Hannover, groß, prächtig, vom König finanziert. Sie wurde Maßstab für die ganze Landeskirche. Und dann hat er sozusagen auch die Golf-Klasse geprägt: Robuste, praktisch-funktionale Dorfkirchen. So gestaltet, dass der Pastor gut zu sehen ist und damals ohne Mikrofon zu verstehen war.
Was ist das Besondere an Hase-Kirchen?
Man erkennt sie eigentlich sofort. Neogotische Backsteinkirchen, unverputzt, oft auch mit glasierten Ziegeln. Selbst bei der Turmspitze setzte er auf Ziegelsteine, das war ungewöhnlich. Für Hase war wichtig, dass das Baumaterial zu sehen ist. Er orientierte sich damit am Vorbild der norddeutschen Backsteingotik. Auch innen hat er auf Klarheit gesetzt: Eine Ausstattung aus Holz, ursprünglich nicht bemalt, die eine angenehme Stimmung in der Kirche schaffen sollte.