Für andere ist es eine Belastung, wenn sie zusätzlich für Kollegen einspringen müssen. Für Gabi Pape gibt es nichts Schöneres. „Ich würde am liebsten das ganze Jahr lang Herbergsmama sein“, sagt die gebürtige Thüringerin begeistert. Pape ist in dieser Woche eingesprungen für eine ehrenamtliche Betreuerin in der Pilgerherberge des Klosters Bursfelde bei Göttingen. Und das im Anschluss an ihre eigentliche Tätigkeit.
Seit 21 Jahren arbeitet Gabi Pape als Hauswirtschafterin nebenan im Tagungshaus des Klosters. Dort im modernisierten früheren Gutshaus putzt und wäscht Pape für die Gäste, die hierherkommen, um Exerzitien einzuüben, kirchliche Seminare zu belegen oder spirituelle Erfahrungen zu machen. Dafür ist der idyllische Flecken direkt an der Weser sehr gut geeignet. „Es ist einfach schön hier“, sagt Pape. „Dieser Ort hat etwas Magisches.“
Nach Feierabend fährt die Hauswirtschafterin nicht nach Hause, sondern schließt um 16 Uhr erstmal die Pilgerherberge auf. Hier ist sie nun ehrenamtlich von nachmittags bis morgens für eine Woche Herbergsmama und kümmert sich um die pilgernden Übernachtungsgäste. Das hat Pape schon öfter gemacht.
Die Aufgabe teilen sich übers Jahr hinweg mehrere Dutzend Ehrenamtliche, von denen einer wöchentlich die Rolle als Herbergsbetreuer übernimmt. Diese Ehrenamtlichen waren früher meist selbst Pilger und kommen für die Aufgabe teils hunderte Kilometer angereist. Fällt jemand aus, springt Gabi Pape ein. So wie diesmal.