Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat am Montag den evangelisch-lutherischen Pastor Wilfried Manneke für sein jahrzehntelanges Engagement gegen Rechtsextremismus mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, betonte in ihrer Laudatio, Manneke lasse "die Neonazis nicht einfach machen". Der Pastor aus Unterlüß bei Celle stelle sich den Rechtsextremisten mutig entgegen, auch wenn er beschimpft oder bedroht werde, sagte sie bei der Preisverleihung in Hannover "So klar sollten alle vernünftigen Menschen mit einem Funken Bildung und Menschenliebe das tun."
Wilfried Mannekes Kampf gegen den Rechtsextremismus reicht bis ins Jahr 1995 zurück, als er sich einem Arbeitskreis gegen ein Schulungszentrum von Neonazis anschloss. Der Theologe zählt zudem zu den Gründern des "Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus" und der Initiative "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus" der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, deren Vorsitzender er mittlerweile ist. Mehr als zehn Jahre lang war er in Südafrika tätig, bevor er in die Lüneburger Heide wechselte. Auch die Erfahrungen mit der Rassentrennung während der Apartheid hätten ihn geprägt, sagte er.