„Kirche ist hier auf dem Marktplatz – wir stellen uns mitten rein“, sagt Pastor Gerd Brinkmann. Der Geschäftsstellenleiter des Schulwerks der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers meint das sowohl wörtlich wie auch im übertragenen Sinne: Der kirchliche Stand „mittendrin“ bei der Bildungsmesse didacta in Hannover steht mitten zwischen Schulbuchverlagen, Erlebnispädagogen und Schulmöbelherstellern, und er geht mitten hinein in die Debatte um Lernen, Zusammenleben und Teilhabe.
„Ich habe heute schon mehrere sehr intensive Gespräche mit ganz unterschiedlichen Menschen geführt“, antwortet Gerd Brinkmann auf die Frage, warum er aktuell viel Zeit auf dem hannoverschen Messegelände verbringt. Eine Schulleiterin aus der Region sieht sich von Eltern, die der Pfingstbewegung angehören, zunehmend bedrängt und sucht Stärkung für eine angemessene Reaktion. Ein junger Lehrer aus der Stadt Hannover möchte sich verändern und fragt nach Möglichkeiten, an eine evangelische Schule zu wechseln. Eine Gruppe von Lehrerinnen aus der Sekundarstufe I einer Schule in der Region fragt nach dem, was Schulen in evangelischer Trägerschaft denn eigentlich anders machen als diejenigen kommunaler Träger.
„Wir suchen engagierte junge Lehrkräfte für unsere Schulen, und Interessierte sondieren hier das Feld“, berichtet Brinkmann. „Das passt zusammen.“ In Gesprächen betont er, dass der Religionsunterricht an allen Schulen komplizierter geworden sei: Durch die wachsende kulturelle und religiöse Vielfalt in der Gesellschaft wachse auch das Informationsbedürfnis der Schülerinnen und Schüler.