Der Vorsitzende der Landesjugendkammer in der hannoverschen Landeskirche, Jan Hendrik Saxe, hofft bei den Kirchenvorstandswahlen am 11. März auf eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen. Erstmals dürfen in der evangelischen Landeskirche bereits 14-Jährige die Kirchenvorstände mitwählen.
Saxe sieht darin Chancen: "Viele 14-Jährige sind noch im Konfirmandenunterricht und leichter zu erreichen als Ältere, die sich vielleicht in der Jugendarbeit engagieren", sagt er.
Generell setze die Kirche mit der Senkung des Wahlalters ein gutes Zeichen, ist Saxe überzeugt. "Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, junge Menschen an Politik zu beteiligen."
In der hannoverschen Landeskirche geschehe das mittlerweile bis in das oberste Leitungsgremium, der Synode, in die vier Jugenddelegierte berufen worden seien, erläuterte der 26-Jährige. Zwar hätten diese nur Rede- aber kein Stimmrecht, dennoch hätten sie dem Kirchenparlament bereits "einen anderen Drive" gegeben.
Allerdings werde Jugendlichen insgesamt ehrenamtliches Engagement schwerer gemacht. Der Druck in der Schule und beim anschließenden Übergang in Beruf oder Studium habe zugenommen, sagte der Student aus Lüneburg.
Als Beispiele nannte er die zeitweise Einführung des Abiturs nach nur zwölf Jahren und eine zunehmende Verschulung von Bachelor- und Masterstudiengängen. "Junge Menschen haben immer weniger Freiräume, und damit haben wir gesellschaftlich ein Problem."