Eine kirchliche „Erfolgsgeschichte“ wird 10 Jahre alt und feiert ihr Jubiläum mit einem Studientag am 18. November in Hannover. Über 100 Kirchengemeinden in der Hannoverschen Landeskirche haben das Umweltmanagementsystem „Der Grüne Hahn“ bei sich eingeführt. Vor allem Ehrenamtliche dokumentieren Strom- und Wärmeverbräuche in Kirchen und Gemeindehäusern, geben die Daten in einem „grünen Datenkonto“ ein und setzen – nach Beratung vom Umweltteam des Hauses kirchlicher Dienste (HkD) - nach und nach Einsparmaßnahmen um. So verfolgen sie die 2007 von der Landessynode beschlossenen Klimaschutzziele, bewahren glaubwürdig die Schöpfung und senken die Betriebskosten ihrer Gemeinden. In Grüne-Hahn-Gemeinden sank der Stromverbrauch in den 10 Jahren um fast die Hälfte, der Wärmeverbrauch bis 2015 um ein Fünftel. Von 2007 bis 2015 konnte insgesamt die Emission von dem klimaschädlichen CO2 in den Gemeinden um fast ein Drittel gesenkt werden, das entspricht dem CO2-Ausstoß von 85 durchschnittlichen Einfamilienhäusern pro Jahr.
Der geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes Arend de Vries wird bei der Jubiläumsfeier im Stephansstift die Umweltmanagement-Beauftragten der Gemeinden ehren, ihr Engagement würdigen und sprechen zur „Rolle der Kirchen angesichts der Überschreitung der planetaren Grenzen“. Für ihn steht fest: „Der ‚Grüne Hahn’ ist ein ganz wichtiges Programm für die Verwirklichung der Klimaschutzziele der Landeskirche“. Zuvor wird der Buchautor und prominente Klimaexperte Dr. Michael Kopatz vom Wuppertaler „Institut für Klima, Umwelt, Energie“ über diese planetaren Grenzen sprechen und erläutern, wie sich durch „Ökoroutine“ das Verhalten der Menschen ändert, indem strukturelle Veränderungen vorgenommen werden. Bei den runden Tischen zu verschiedenen Öko-Themen am Nachmittag werden neben den Umweltreferenten aus dem HkD auch Praktiker aus Gemeinden und die Teilnehmenden zu Wort kommen.