Peter Krüger ist gelernter Koch, und auch wenn er seinen gelernten Beruf nicht mehr ausüben kann, so kocht er immer noch mit Leidenschaft. Jetzt kann er das wieder jeden Tag tun, denn in seinem kleinen Appartement im „Weißen Haus“ gibt es auch eine Kücheneinheit mit Zwei-Platten-Herd und Spüle.
Peter Krüger fühlt sich wohl in seiner Unterkunft, findet die ganze Einrichtung prima und hat wieder Hoffnung auf einen Neuanfang.
Er gehört zu den ersten Bewohnern des frisch sanierten, renovierten und gerade neu eröffneten Weißen Hauses in der Drispenstedter Straße, das seit 40 Jahren zur Herberge zur Heimat gehört. Im Gegensatz zur Unterkunft in der Gartenstraße ist hier die Betreuung weniger eng. Zwar steht im nahen Büro jeden Vormittag eine Ansprechperson zur Verfügung, um zum Beispiel beim Umgang mit Behörden zu helfen. Aber wer hier wohnt, bereitet sich auf die Rückkehr zu einem selbstständigen Leben in den eigenen vier Wänden vor.
Die Räume waren allerdings zuletzt deutlich abgewohnt, die Zimmer sehr einfach, und es gab nur Gemeinschaftsduschen auf dem Flur. Die Herberge zur Heimat, seit 2014 Tochtergesellschaft der Diakonie Himmelsthür, entschied sich daher für eine Komplettsanierung.
Auch deshalb, weil aus der Übergangslösung für manche Bewohner ein Zuhause für lange Zeit werden kann, denn ehemalige Wohnungslose finden auf dem ersten Wohnungsmarkt kaum noch eine preiswerte Unterkunft. Das Problem der Wohnungslosigkeit nehme zu, sagte Sozialdezernent Malte Spitzer bei der Neueröffnung: „Die Herausforderung wird größer.“ Umso mehr begrüße die Stadt das Angebot in der Drispenstedter Straße.