Die Möglichkeiten waren schier unbegrenzt. Als mein Mann und ich damals auf dem Standesamt unsere Eheschließung anmeldeten, konnte ich der Standesbeamtin kaum folgen. Sie erklärte uns, welche Möglichkeiten wir hätten, unsere künftigen Nachnamen zu bestimmen: Ein gemeinsamer Name, zwei verschiedene? Doppelname? Wenn ja wer und in welcher Reihenfolge? Und wie sollen später die Kinder heißen? In diesem Moment dachte ich: Wie schön war das doch früher, als es überhaupt nichts zu diskutieren gab. Die Frau heißt so wie der Mann, die Kinder auch - und fertig.
Heute ist das anders. Wir leben in einer Zeit und einem Land der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten: Welchen Beruf möchte ich ergreifen? Wo will ich wohnen - Stadt oder Land, Deutschland oder Ausland? Will ich eine Beziehung? Will ich heiraten? Wenn ja, wen und wann? Kind, Kinder oder Karriere? Oder alles?