Mehr als 120 Pastorinnen im Talar wollen bei den Reformationsfeierlichkeiten in Wittenberg ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung setzen.
Unter dem Motto "Hier stehen wir" wollen sie deutlich machen, dass die Verbreitung der Reformation nicht allein von Martin Luther (1483-1546) ausging, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der hannoverschen Landeskirche, Hella Mahler: "Auch Frauen haben für die Reformation gekämpft." Unter ihnen seien etwa Nonnen, die zu Luthers Zeiten gewagt hätten, aus dem Kloster auszubrechen. Dazu zählte auch die spätere Ehefrau des Reformators, Katharina von Bora.
Mahler gehört zu den Initiatorinnen eines "Frauenfesttages", zu dem auf Einladung der "Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland" Teilnehmerinnen aus vielen Ländern am 12. August in Wittenberg erwartet werden.
Dabei wollen sich Pastorinnen aus Deutschland ebenso wie aus Kamerun, Indonesien, Lettland und Norwegen auf dem Schlossplatz in ihren Talaren zum symbolträchtigen Fototermin versammeln. Unter ihnen seien 17 Bischöfinnen und Frauen aus leitenden Positionen, sagte die Pastorin. Noch immer seien Frauen in den Kirchen vielfach benachteiligt. Nicht in allen Kirchen würden sie zu Pastorinnen ordiniert. Zudem seien sie nach wie vor in Führungspositionen unterrepräsentiert.