Im Frühjahr legte die Kunsthalle im Ort mit einer Ausstellung zu "Paulas Welt" schon mal vor. Nun ist der Kunstsommer in Worpswede richtig durchgestartet: Große Kunstschau und Barkenhoff haben ihre Doppelausstellung unter dem Titel "Paulas Worpswede" eröffnet. Damit setzt das Dorf in der Nähe von Bremen einmal mehr ganz auf die berühmteste Malerin der Künstlerkolonie, die wie kaum eine andere Frau den deutschen Expressionismus geprägt hat. Jetzt liegt der Fokus auf ihrem Frühwerk. "Wir zeigen, wie Paula zu Paula wird", sagt Kunstschau-Kuratorin Katharina Groth.
Schon jetzt zählen die Museen des Künstlerdorfes im Jahr des 110. Todestages von Paula Modersohn-Becker (1876-1907) mehr Besucher. Ein wichtiger Grund dafür ist der Kinofilm "Mein Leben soll ein Fest sein", der im Dezember in die Lichtspielhäuser kam. In Worpswede wurde die Produktion mit der Schweizerin Carla Juri in der Hauptrolle zwar durchaus zwiespältig aufgenommen. Auch, weil sie die kantige Künstlerin manchmal allzu lieblich erscheinen lässt. Doch ohne Zweifel kommen nun noch mehr Gäste an den Rand des Teufelsmoores, um Spuren von Paula und ihrem Worpswede zu suchen.
Auf diesem Weg erschließt die Sommerausstellung einen reichhaltigen Fundus. Sie beleuchtet Frühwerk und Leben der Malerin im Zusammenspiel mit ihren Künstlerkollegen. So erläutert Kuratorin Groth in sechs Kunstschau-Räumen die Bedeutung Worpswedes für die erst nach ihrem Tod berühmt gewordene Künstlerin. "Tief beeindruckt von der Worpsweder Landschaft mit leuchtenden Birken, geheimnisvollem Licht und dem einfachen bäuerlichen Leben geriet die junge Malerin in einen Schaffensrausch", sagt Groth.