„‚Systemisch‘ ist keine Theorie und keine Methode – es ist ein Paradigma, eine Sichtweise, eine Art, Menschen zu sehen“, sagt Pastorin Petra Eickhoff-Brummer vom Zentrum für Seelsorge (ZfS) in Hannover. „Es geht darum, Menschen in ihrem Kontext zu sehen, immer in Beziehungen und mit allen Wechselwirkungen zwischen ihnen und den sie umgebenden Menschen und Strukturen.“
Petra Eickhoff-Brummer verantwortet im Zentrum für Seelsorge das Arbeitsfeld Systemische Seelsorge. Seit Ende Oktober 2016 bietet sie einen Grundkurs Systemische Seelsorge an und freut sich über die große Resonanz: „Wir hatten zunächst 40 Anmeldungen für diesen Kurs und arbeiten jetzt mit 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, erzählt sie. Eine systemische Seelsorgeausbildung gab es in der hannoverschen Landeskirche bislang nicht; das ZfS hat damit Neuland betreten.
Der Grundkurs vermittelt an 30 Kurstagen verteilt über 13 Monate, die Grundzüge systemischen Denkens und Handelns und sucht sie für die seelsorgliche Praxis in Gemeinde und Spezialseelsorge nutzbar zu machen. Der Kurs, der in den Räumen des ZfS in Hannover-Kleefeld stattfindet, verbindet Theorieelemente, Selbsterfahrung und das Erlernen systemischer Interventionsmethoden.
Die Praxis systemisch orientierter Gesprächsführung wird vermittelt und intensiv geübt. „Die Teilnehmenden lernen, Menschen in ihren Lebenszusammenhängen ressourcenorientiert zu begleiten und sich selbst im Kontext des eigenen Berufsfeldes zu verstehen“, erklärt Petra Eickhoff-Brummer. „Ziel des Kurses ist es, einen eigenen Stil systemisch fundierter Seelsorge zu entwickeln und im eigenen Berufsfeld umzusetzen.“