Im AfG waren bereits seit 1937 verschiedene Werke, Einrichtungen und Dienste der Landeskirche zusammengefasst worden. Nach dem Krieg waren die verschiedenen Einrichtungen teilweise in der Ebhardtstraße untergebracht worden (heute Diakonisches Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen), teilweise über die Stadt verstreut tätig. Das neue Gebäude ermöglichte nun ein gemeinsames Arbeiten. Zusätzlich zum AfG zogen auch die Mütterschule (heute Familienbildungsstätte) und der Sozialmedizinische Dienste dort ein. Einige Abteilungen des Landeskirchenamtes bekamen einen Sitz in zwei Etagen des Seitengebäudes in der Brandstraße.
Der eineinhalb-jährigen Bauzeit waren zähe Versuche vorangegangen, ein Grundstück zu erwerben, das zur Bebauung geeignet war. „Es sollte möglichst in der Nähe des Landeskirchenamtes liegen und groß genug sein, um die verschiedenen Einrichtungen unterzubringen“, berichtet der damalige Grundstücksdezernent des Landeskirchenamtes, Dr. Werner Knüllig, und fügt hinzu: „Nachdem die ersten Erwerbsversuche in der Calenberger Neustadt zu keinem Erfolg geführt hatten, wagte ich mich an ein ‚Sahnestück‘, das Areal zwischen Brandstraße, Archivstraße und Calenberger Straße.“ Der größere Teil befand sich im Eigentum des Landes Niedersachsen, der kleinere Teil gehörte Privatleuten, die hier im Krieg ihre Häuser verloren hatten. Auf dem Grundbesitz des Landes Niedersachsen standen ein Backsteinhaus, eine Baracke und ein nach dem Krieg erbautes Gebäude. In allen waren Dezernatsbereiche des Regierungspräsidiums untergebracht.