Erst ein bisschen vorsichtig, dann doch fester zieht Jan das Messer über die Oberfläche des Brotlaibs und hinterlässt dort ein großes Kreuz. Bäckermeister Karsten Bormann, Leiter der Bäckerfachschule in Hannover, hatte ihm und dem Dutzend weiterer Konfirmanden der Nordstädter Kirchengemeinde zuvor gezeigt, wie sie das machen sollen. Andere bestreuen die Laibe mit Mehl oder holen sie aus dem Backofen.
Jeder darf sich ausprobieren und mithelfen. Das Kreuz ist übrigens rein symbolisch, denn die Brote die die Jugendlichen hier zusammen mit den Backprofis produzieren, verkauften sie am folgenden Tag in der Lutherkirche.
An diesem Vormittag in den Räumen, wo sonst angehende Bäcker ihre Prüfungen ablegen oder Meisterkurse stattfinden, konnten die Jugendlichen lernen, dass das, was da so selbstverständlich in den Regalen von Supermärkten und Bäckereien liegt, nicht mal so eben hergestellt ist. Rund drei Stunden Arbeitszeit steckt in jedem dieser Brote, erläutert Bäcker- und Konditormeister Harald Luther. Dabei fehlen noch die gut 16 Stunden, die der Sauerteig zum Reifen braucht. Er wurde bereits am Tag zuvor angesetzt, erklärt er.