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Tierversuche bei Arzneimitteln

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Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen hat die Notwendigkeit von Tierversuchen für die Medizin gegen Kritik von Tierschützern verteidigt. "Neue Medikamente wird man auch in absehbarer Zukunft nicht ganz ohne Versuchstiere entwickeln können, denn die Alternativen zeigen nicht alles", sagte der für Forschung zuständige Geschäftsführer Siegfried Throm der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe).

So würden heute oft Substanzen an menschlichen Zellen statt an Tieren vorgetestet. "Aber Zellkulturen haben keinen Blutdruck und kein Immunsystem", sagte Throm. "Simulationen können keine Effekte zeigen, die auf noch unbekannten Stoffwechsel- und Signalwegen im menschlichen Körper beruhen." Die Arzneimittel-Unternehmen würden aber immer besser darin, durch Vortests Versuchstiere zu sparen.

Nach Angaben des Verbandes haben die Labore 2013 rund 23 Prozent weniger Tiere benötigt als noch 2010. "Und der Trend dürfte sich seither fortgesetzt haben", sagte Throm. Aktuellere Zahlen für die Branche gebe es nicht. Die meisten Versuchstiere der Unternehmen seien mit 85 Prozent Mäuse und Ratten. Bundesweit ist die Zahl der Tierversuche 2014 nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums insgesamt weiter von 2,99 auf knapp 2,8 Millionen gesunken.

Der Deutsche Tierschutzbund zweifelt diesen Rückgang an. Er geht davon aus, dass Labore viele Eingriffe einfach nicht mehr melden. 

epd