Startseite Archiv Tagesthema vom 28. April 2016

Schutzgebiet Sonntag

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Der Tag der Arbeit fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Darum wird der Sonntagsschutz als gemeinsames Anliegen von Kirchen und Gewerkschaften im Gottesdienst um 10 Uhr in der Marktkirche Hannover thematisiert. Die Predigt hält Landessozialpfarrer Michael Klatt, Leitender Referent des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Auch andere Referenten des KDA beteiligen sich an Gottesdiensten und Veranstaltungen in ganz Niedersachsen.

Der Schutz des Sonntags ist zwar durch das Grundgesetz garantiert, wird in der Praxis jedoch zunehmend in Frage gestellt, vor allem durch sogenannte „verkaufsoffene Sonntage“. Im Gottesdienst in der Marktkirche nehmen dazu Lea Arnold vom Team des Deutschen Gewerkschaftbundes (DGB) in Hannover und Angelika Ebeling als Vertreterin des Einzelhandels Stellung. Laut Predigtmanuskript wird Klatt sagen: „Es ist nicht alles profan; nicht alles in der Welt ist gleich. Jeder Sonntag ist darum dazu da, den Alltag zu unterbrechen und sich zu erinnern an die Auferstehung Jesu von den Toten, aber auch daran, dass der Mensch mehr ist als ein Kostenfaktor. Das Leben besteht aus mehr als aus Produzieren und Konsumieren. Darum ist der Sonntag als Ruhetag zu schützen und allen Bemühungen einer Kommerzialisierung des Sonntags entschieden entgegenzutreten.“ Der Kinder- und Jugendchor der Marktkirche unter der Leitung von Lisa Laage-Smidt sorgt für die musikalische Begleitung. Eine rechtzeitige Teilnahme an der DGB-Kundgebung ab 11 Uhr auf dem Trammplatz vor dem neuen Rathaus wird möglich sein.

Dort gibt es im Ökumenischen Kirchenzelt unter anderem einen Talk an der Weltkugel über: „Solidarität und Gerechtigkeit – was verstehen wir darunter?“ Unter Moderation von KDA-Referentin Gerda Egbers und Insa Becker-Wook vom Stadtkirchenverband Hannover führen Religionsvertreter mit prominenten Politikern und Gewerkschaftern darüber einen Dialog in drei Runden. Aus dem Rat der Religionen sind der katholische Propst Martin Tenge, die Muslima Hamideh Mohagheghi von der islamisch-afghanischen Gemeinde Payame Nour und die Vorsitzende der liberalen jüdischen Gemeinde Hannover Ingrid Wettberg als Gesprächspartner vorgesehen.

Im Vorfeld des Mai-Feiertages hatten Referent Wulf Gräntzdörffer für den KDA und die Stadt Stade am Mittwoch, 27. April Betriebs-und Personalräte aus Stade ins Rathaus eingeladen. Dr. Simone Hocke von der Uni Bremen hält einen Vortrag zum Thema: „Einmal Betriebsrat – immer Betriebsrat? Wie bettet sich diese Phase in die eigene Biografie ein, was lässt sich als roter Faden entdecken und wo führt der Weg hin?“ Bei dem Abend der Begegnung sorgt die Band „Die Drei“ für die Musik.

Am Maifeiertag selbst gibt es in Osnabrück vor, bei schlechtem Wetter in der Johanniskirche, ab 9.30 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Alles hat seine Zeit“. Es predigen im Dialog die evangelisch-lutherische Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier und  der katholische Domkapitular Reinhard Molitor. Weiterhin wirken Pastor Matthias Jung  vom KDA, Stefan Düing vom Kolpingwerk, Frederick Heidenreich von der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die DGB-Vorsitzende Osnabrück Petra Tiesmeyer mit. KDA und KAB sind auf dem Familienfest des DGB im Anschluss mit einem Info-Stand vertreten.

In Hannoversch Münden wird erstmals ein ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Arbeit gefeiert um 10 Uhr in der evangelisch-reformierten Kirche, Burgstr. 8. Er steht unter dem Motto „Arbeiten heute – Arbeiten morgen“. Die Predigt teilen sich der lutherische Superintendent Thomas Henning, der reformierte Pastor Ernst-Ulrich Göttges und Pastor Stephan Eimterbäumer vom KDA. Der katholische Diakon Matthias Winkelmann von der Pfarrgemeinde St. Elisabeth spricht die Gebete. Um 11 Uhr sind die Gottesdienstbesucher eingeladen, sich den Mitwirkenden bei dem DGB-Mai-Umzug am gegenüberliegenden Schlossplatz anzuschließen.

In Emden thematisieren im 10-Uhr-Gottesdienst im Stadtgarten Pastor Michael Schaper und Michael Hehemann, erster Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft Metall Emden, das diesjährige DGB-Motto „Zeit für mehr Solidarität“. Seit zwanzig Jahren veranstalten DGB, KDA und Kirchenkreis gemeinsam einen Gottesdienst zum 1. Mai.

Zum selben Motto wird von der evangelischen Kirche gemeinsam mit den Gewerkschaften in Northeim um 10 Uhr auf dem Münsterplatz ein Freiluft-Gottesdienst gefeiert. Die Dialogpredigt halten der lutherische Superintendent Jan von Lingen und der reformierte Pastor René Lammer. Um 11.30 Uhr schließt sich die DGB-Kundgebung auf dem Mühlenanger an.

Ebenfalls zu dem Motto gestalten in Hildesheim wieder eine ökumenische Andacht zum Tag der Arbeit um 10 Uhr auf dem Marktplatz der katholische Diakon Norbert Koch, der evangelisch-lutherische Pastor Peter Noß-Kolbe und Regina Stolte, Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes.

In Göttingen hält um 10 Uhr in der St.-Johannis-Kirche, Johanniskirchhof, Pastor Gerhard Schridde den Gottesdienst zum Tag der Arbeit.

Kirchlicher Dienst Arbeitswelt

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt gehört zum Haus kirchlicher Dienste, das als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers unterstützt und ergänzt.

Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Höchster Kirchtum öffnet

Niedersachsens höchster Kirchturm in Hildesheim kann vom 1. Mai an wieder regelmäßig erklommen werden. Der 114,5 Meter hohe Turm der St. Andreaskirche ist bis zum 31. Oktober montags, dienstags, donnerstags und freitags von 11 bis 16 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 18 Uhr geöffnet, wie die Hildesheim Marketing-Gesellschaft mitteilte. Die Gäste müssen 364 Stufen bewältigen, bis sie die Aussichtsplattform in 75 Metern Höhe erreichen. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zum Brocken im Harz.

Interessierte Besucher können den Turm nach Voranmeldung und gegen eine Servicepauschale von 13 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten auf eigene Faust erkunden, hieß es.

Die ursprünglich gotische Kirche, deren Bauanfänge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, brannte im März 1945 beim schwersten Luftangriff auf Hildesheim bis auf ein paar Außenmauern völlig aus. In den 1950er-Jahren begannen die elfjährigen, originalgetreuen Wiederaufbau-Arbeiten.

epd