Maria und Maria von Magdala machen das, was viele Menschen in so einer Situation versuchen: Sie halten am Alltäglichen fest.
So groß die Ohnmacht und Verzweiflung ist, sie suchen Zuflucht in der Routine.
Sie machen sich auf den Weg, Jesus zu salben. Doch als sie sehen, dass der Stein bereits weggerollt ist, sind sie nicht erleichtert, sondern noch mehr verunsichert.
Sie betreten den dunklen Raum – er ist leer. Langsam nur tasten sie sich heraus. Staunen erfüllt ihre Herzen. Vorsichtige Freude. Was geschieht, vermögen sie selbst kaum in Worte zu fassen: Gott hat sich stärker erwiesen als der Tod.
Er hat die Nacht durchbrochen – den Raum der Dunkelheit, des Leides und der Verzweiflung mit Licht erhellt.
Die Frauen geraten nicht sofort in unbändige Freude.
Die Angst, Sorge und Enttäuschung ist nicht einfach abzuschütteln.
Die Wundmale Jesu bilden auch später noch Narben.
Es wird nie wieder so sein, wie es war.
Ein Neuanfang – die Auferstehung Jesu – heißt eben nicht:
Wir ziehen wieder durch die Lande, predigen von Gott, heilen und Jesus wird irgendwann die Herrschaft auf dem Thron anstreben.
Nur langsam wird den Menschen, die Jesus nahe stehen, dies bewusst.
Gott hat mit Jesu Auferstehung die Dunkelheit durchbrochen.
Er hat ihnen gezeigt, dass der Tod, die Angst und die Hoffnungslosigkeit nicht das letzte Wort haben. Jesus wird wieder bei ihnen sein – doch ganz anders, als früher.