Fachmesse „Altenpflege 2016“ präsentiert Innovationen für Senioren
Die Bundesregierung sieht in der Suche nach Pflegekräften eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen für die nahe Zukunft. „Wir werden viele Jahrzehnte haben, in denen wir jedes Jahr zwei bis drei Prozent mehr pflegebedürftige Menschen bekommen“, sagte der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Patienten und Pflege, Staatssekretär Karl Josef Laumann (CDU), bei der Eröffnung der Fachmesse „Altenpflege 2016“ in Hannover. „Wenn die häusliche Pflege stabil bleibt, brauchen wir trotzdem jedes Jahr 20.000 zusätzliche professionelle Pflegekräfte.“
Bei der dreitägigen Messe zeigen 579 Aussteller aus 14 Nationen neue Konzepte zur Betreuung alter Menschen. Sie gilt als europäische Leitmesse in der Branche. Laumann betonte, die Ausbildung für den Pflegeberuf gut zu organisieren sei eine vordringliche politische Aufgabe. Es gebe immer noch fünf Bundesländer, wo Auszubildende in der Altenpflege Schulgeld bezahlen müssten, kritisierte der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.
In zehn Bundesländern müssten Pflegebedürftige in Heimen, die stark ausbildeten, mehr Geld bezahlen als in Heimen, die nicht ausbildeten. „Wir müssen Schulgeldfreiheit in ganz Deutschland durchsetzen“, forderte der Bevollmächtigte. Zudem sei bundesweit eine Ausbildungsumlage für Pflegeheime nötig. Wo es sie bereits gebe, sei die Zahl der Ausbildungsplätze um eine Drittel gestiegen. Auch müsse Menschen in höherem Lebensalter der Einstieg in den Beruf ermöglicht werden. „Allein mit Schulabgängern werden wir das nicht abdecken können.“