Vor ein paar Wochen ließ Malak Alhamwi ihre Wohnung mitten in Damaskus zurück. „Zuletzt haben wir nur noch im Hauseingang geschlafen, weil es oben zu gefährlich war“, erzählt die 60-Jährige. „Wir waren voll bekleidet, immer auf die Flucht vorbereitet“, spricht sie auf Arabisch in ein Mikrofon. Die beiden Syrer Mohammad Makkieh und Hussein Alhamad drehen in Niedersachsens größter Notunterkunft einen Film über Frauen, die wie Malak Alhamwi auf der Flucht vor Krieg und Gewalt in dem Camp bei Bad Fallingbostel gelandet sind.
Zehn Interviews mit Syrerinnen, Afghaninnen und Iranerinnen hat Kameramann Alhamad aufgezeichnet. Die Gespräche, die sie mit den Frauen zwischen 14 und 60 Jahren geführt haben, seien oft sehr intensiv gewesen, sagt Regisseur Makkieh - nicht nur weil sie die gleiche Muttersprache haben. Alhamad und er sind selbst Flüchtlinge. Als Malak Alhamwi erzählt, wie sie trotz Warnungen vor der Brandung im türkischen Izmir in ein Schlauchboot stieg, kommen auch bei Makkieh Erinnerungen hoch: „Mit 40 Leuten an Bord eines kleinen Bootes, darunter 18 Kinder.“