Bischof Meister ermutigt zu guter Nachbarschaft mit den Flüchtlingen
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sieht das Einüben einer guten Nachbarschaft mit den Flüchtlingen als große Herausforderung für das neue Jahr.
„Die Integrationsdebatte wird konkreter, wenn die Menschen die Aufnahmeeinrichtungen verlassen und in unsere Wohngebiete ziehen“, sagte der evangelische Theologe im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
„Damit rücken die Flüchtlinge näher an uns und unseren Alltag heran“, betonte Meister, der in seiner Kanzlei zwei Wohnungen für Schutzsuchende zur Verfügung stellt. Bisher habe der allergrößte Teil der Deutschen gar keine Berührung mit ihnen. Mit der Einbindung der Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt sowie in Verbände und Vereine werde auch eine neue Normalität wachsen. „Damit dies gelingen kann, braucht es vor allem Gelassenheit.“
Der Bischof erinnerte daran, dass viele Geflüchtete sich aus großer Angst um Leib und Leben auf den beschwerlichen Weg nach und durch Europa gemacht hätten. „Sie kommen zum Teil aus Regionen, wo sie vor dem Tod davon gelaufen sind.“ Menschen, die eine solche Erfahrung hinter sich hätten, müssten getröstet und unterstützt werden. „Dabei geht es nicht nur um ein Bett und ein erstes Essen, sondern auch um den Zuspruch, dass das Leben noch etwas anderes als Elend und Tod bieten kann.“