Startseite Archiv Tagesthema vom 30. August 2015

Eine besondere Zielgruppe

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Der Kongress „Sechzigpluskirche“ am 11. September im Kongresszentrum in Hannover (HCC) beschäftigt sich mit den Folgen des demografischen Wandels. „Die Gruppe der ‚jungen Alten‘ wächst und stellt die Kirche vor neue Herausforderungen“, sagt Karola Schmidt, Referentin für die Arbeit mit Älteren im Haus kirchlicher Dienste (HkD) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Das sich verändernde Altersbild aufzugreifen und die sich daraus ergebenden Chancen in den Blick zu nehmen, ist Zielsetzung des Kongresses. Veranstalter ist der Fachbereich „Erwachsene“ des HkD mit den Arbeitsfeldern Frauenwerk, Männerarbeit, Besuchsdienst und Arbeit mit Älteren.

Frauen und Männer werden heutzutage älter und bleiben länger gesund als früher. Älter werden bedeutet nicht mehr, sich betreuen zu lassen, sondern Neues zu beginnen und aktiv das Leben zu gestalten. Wie stellen sich die Kirche und ihre Gemeinden auf diese Zielgruppe und ihre besonderen Anliegen ein? Dieser Frage möchte der Kongress vor allem nachgehen und neue Einsichten vermitteln.

„Viele Leute um die 60, denen ich von dem Kongress erzähle, reagieren sehr positiv“, berichtet Helene Eißen-Daub, Referentin für Besuchsdienst im HkD. „‘Toll, dass Ihr das macht!‘, sagen sie. „Altsein wird oft mit Defiziten gleichgesetzt“, hebt Eißen-Daub hervor. „Ältere haben aber viele Erfahrungen und Kompetenzen, die sie gern einbringen möchten. Es geht darum, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und in der Kirche Räume zu schaffen, wo sie ernstgenommen werden, mitreden und mitgestalten können“, ergänzt die Verantwortliche für die Besuchsdienstarbeit. Das Bild von älter werdenden Menschen zu erweitern, ist daher eine wesentliche Zielsetzung des Kongresses.

„Die engagierten Älteren sind mit ihren Fähigkeiten eine tragende Gruppe der Gemeindearbeit“, weiß auch Henning Busse, Landespastor für Männerarbeit. „Sie können viel, wollen Sinnvolles bewirken und gleichzeitig selbst etwas davon haben.

Wenn alles zusammen kommt, macht es Spaß und ist ein Gewinn für alle. In der Kirche gibt es viele Möglichkeiten, um für die eigenen Ideen einen Platz zu finden“, beschreibt Busse die neuen Chancen für die Gemeindeentwicklung.

Susanne Ruge
„Ältere haben aber viele Erfahrungen und Kompetenzen, die sie gern einbringen möchten. Es geht darum, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und in der Kirche Räume zu schaffen, wo sie ernstgenommen werden, mitreden und mitgestalten können.“
Helene Eißen-Daub, Referentin für Besuchsdienst im HkD

Ablauf und Betreuung

Mittagessen und Kaffeepause laden während des Kongresses in Hannover am 11. September im HCC ein zum Austausch. Den ganzen Tag über können sich die Teilnehmenden an Informationsständen zu einzelnen Initiativen und Einrichtungen informieren. Ein gemeinsames Abschlussplenum bündelt die Eindrücke und lässt den Tag geistlich ausklingen.

350 Teilnehmende haben sich schon angemeldet, 150 Plätze sind noch frei. „Aus manchen Gemeinden oder Kirchenkreisen kommen ganze Gruppen von 10 oder 15 Personen“, sagt Gerlinde Sommer vom Fachbereich „Erwachsene“ im Haus kirchlicher Dienste. „Auch aus den benachbarten Landeskirchen gibt es Anmeldungen. Aus der Nordkirche kommen 20 Hauptamtliche“, freut sich Sommer über die Resonanz.

Alter ist Trend

Kaum ein Bewusstseinswechsel war so einschneidend und ist in den vergangenen Jahren so erfolgreich geglückt wie der, ein neues Altersbild zu vermitteln! Es ist noch nicht lange her, dass kaum jemand sich öffentlich dazu bekennen wollte, wenn er oder sie die Altersgrenze von sechzig Jahren überschritten hatte.