Startseite Archiv Tagesthema vom 20. August 2015

Behindert und sendungsbewusst

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Cornelia Glindkamp lebt in Bramsche. Sie ist 44, verheiratet und arbeitet seit 15 Jahren in einer Reha-Werkstatt der „Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück“, einer ökumenischen Einrichtung von Diakonie und Caritas. Dort arbeitet sie in einer Handbuchbinderei und fertigt Bücher aller Art, Fotoalben, Schachteln und vieles mehr. Cornelia Glindcamp ist psychisch behindert und davon überzeugt, dass diese Werkstatt ihr vor 14 Jahren das Leben gerettet hat.

„Der Sportunterricht in der Schule. Für mich eine Zeit frei von Titeln und Triumphen. Ich bin ein unsportlicher Mensch, damals wie heute.Dafür aber hatte ich ein anderes Talent: Ich war geschickt im Umgang mit Worten. Sprachen waren meine Glanz- und Paradefächer. Der Apostel Paulus, auch kein Sportler, eher ein Wortjongleur wie ich, schreibt: ´Es gibt viele Gaben, aber alle kommen von Gott.´“
Auszug aus dem Interview mit Cornelia Glindcamp.
Sendetermin: 24. August, 9.15 Uhr

 

Claus Mohr wohnt im Servicehaus Gisela-Richter (Pestalozzi-Stiftung) in Hannover. Er ist 37 Jahre alt. Er ist spastisch gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Nach dem Besuch einer der ersten Integrationsklassen in Schleswig Holstein und erfolgreicher Abiturprüfung sowie einer kaufmännischen Lehre in Hannover hat er Politologie und Religionswissenschaften studiert und mit einem M.A. abgeschlossen. Claus Mohr ist politisch aktiv und bekleidet mehrere Ämter sowohl in der Partei als auch in anderen kommunalen Gremien.

„Ich habe Gott nie meine Behinderung vorgeworfen. Aber ich habe immer daran gezweifelt, ob er einen Plan für mein Leben hat: „Hey, was willst Du von mir? Warum sollte ich wichtig für Dich sein?“ Wobei, das ist wiederum eine Frage ist, die sich viele Menschen stellen – ob nun mit oder ohne Behinderung.Gerade im Bereich Freundschaft bin ich von Gottes Langmut fasziniert. Er rückt mir bestimmte Menschen immer und immer wieder in Blick, damit ich sie ja nicht übersehe. Und wenn mich mancher Freund, manche Freundin einfach nicht aufgibt, frage ich mich – vielleicht schubst auf ihrer Seite ja auch jemand?“
Auszug aus dem Interview mit Claus Mohr
Sendetermin: 25. August, 9.15 Uhr

Kleine Wunder im großen Alltag

Ist die „Warum-Frage“ der einzige Weg, mit Gott in Beziehung zu treten? Welche Werte sind wichtig, wenn körperliche Unversehrtheit, Mobilität und Leistungsfähigkeit keinen Halt bieten? Kann ein Mensch mit einer Behinderung vielleicht sogar Nicht- Behinderten helfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen?

In der Sendung Himmel und Erde auf NDR 1 Niedersachsen, berichtet die Kirche im NDR über den Alltag von Cornelia Glindkamp aus Bramsche und Claus Mohr aus Hannover, die erzählen, wie der Glaube an Gott ihren Alltag bestimmt und wie sie aus ihrer Sicht auf die Gesellschaft blicken.

„Himmel und Erde“

Himmel und Erde. So heißen die Morgenandachten auf NDR1 Niedersachsen. Von Montag bis Freitag sind sie gegen 9.15 Uhr zu hören.

Bei „Himmel und Erde“ geht es um Geschichten von gelingendem Glauben. Dass sich Menschen in Kummer und Liebe, Abschied und Anfang geborgen fühlen können. Dabei kommen die Texte nicht immer von Pastorinnen und Pastoren. Auch Religionslehrer, Schriftsteller, Lektoren engagieren sich als Sprecherinnen und Autoren bei „Himmel und Erde“.