Die Evangelische Kirche muss ihre Stimme erheben gegen die Rüstungsausgaben und Rüstungsexporte
Nach 1945, dem Erschrecken über die Kriegstoten und den Holocaust gab es, zumindest bei einigen, eine Phase der konkreten Friedenssehnsucht.
Die UN erklärte die Ächtung des Krieges und den nationalen Krieg als völkerrechtswidrig. Im Stuttgarter Schuldbekenntnis der EKD heißt es: „Aber wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“ Der Ökumenische Rat der Kirchen bekannte 1948:
„Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein!“. In der Bundesrepublik begann das „Wirtschaftswunder“ ohne Armee. Aber das Streben nach einer eigenen Armee und einer wachsenden Rüstungsindustrie setzte sich wieder in Deutschland und weltweit durch. Im „Kalten Krieg“ rüstete die Welt endgültig ins irrationale. Die Atomwaffen können die Welt bis heute hundertfach vernichten und ihre Bereithaltung verschlingt jährlich Milliarden Dollar.
Doch wieder keimte Hoffnung auf, als eine „friedliche Revolution“, Kerzen und Gebete, eine „neue Welt“ schufen und die Mauer fiel. Die „Friedensdividende“ wurde beschworen und Versöhnung möglich, aber neue Kriege wurden entfacht. Wieder musste z.B. Ban Ki – Moon 2010 mahnen: Die Welt ist überrüstet und der Frieden unterfinanziert. Die Konsequenzen erleben wir täglich in all den aktuellen Kriegen.
2014 wurden 1,7 Billionen Dollar für Rüstung ausgegeben. Der weltweite Rüstungswettlauf bleibt unvermindert in Fahrt. China, Russland, Brasilien, Saudi – Arabien, fast alle Länder rüsten verstärkt auf. Die NATO fordert 2 Prozent des BIP für Rüstung, das wäre für Deutschland fast Zweidrittel mehr als im aktuellen Bundehaushalt.
Deutschland bleibt einer der größten Waffenproduzenten weltweit. Auf der anderen Seite erhält die UN, die eine Friedensmacht sein soll, nur einen Bruchteil der Grundausstattung, die sie bräuchte, nur 25 Milliarden statt benötigter 100 Milliarden.