Flugzeugabsturz führt Helfer an psychische Belastungsgrenzen
Der nach bisheriger Kenntnis offenbar absichtlich herbeigeführte Flugzeugabsturz in Südfrankreich kann nach Ansicht des evangelischen Pastors Matthias Stalmann die Bergungsmannschaften vor Ort an ihre psychischen Grenzen bringen. „Helfer wollen helfen, aber dort geht es nur um das Bergen von Trümmern und Leichenteilen. Das kann enorm belasten,“ sagte Stalmann dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Burgdorf bei Hannover. Entscheidend sei, dass für die Helfer nun ausreichende seelsorgerliche Angebote bereitgestellt würden.
Der Pastor arbeitete in der „Koordinierungsstelle Einsatznachsorge“ mit, die 1998 nach dem Unglück des ICE „Wilhelm-Conrad-Röntgen“ im niedersächsischen Eschede bei Celle rund ein Drittel der damals mehr als 2.000 Helfer betreute. Beim dem Zugunglück kamen 101 Menschen ums Leben, weitere 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Einsatz dort sei extrem schwierig für alle Beteiligten gewesen, aber es habe in allem Leid auch Momente der Hoffnung gegeben, sagte Stalmann.
„In Eschede konnten sich die Helfer vielleicht sagen: Ich habe wenigstens jemanden erfolgreich reanimiert oder ich habe geholfen, eine Person aus den Trümmern zu ziehen. Das fällt bei dem Einsatz an der Absturzstelle in Frankreich komplett weg.“