Startseite Archiv Tagesthema vom 19. Februar 2015

Ein zweiter Blick lohnt sich

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Auf der einen Seite äußern viele Unternehmen und Einrichtungen in Deutschland ihren Bedarf an Fachkräften. Auf der anderen Seite leben unter uns viele qualifizierte Migranten, die Arbeit suchen.

Das Mentoringprogramm „Minerva“ hat genau diese Situation aufgegriffen und unterstützt arbeitssuchende Frauen, „sich ihre Ressourcen wieder bewusst zu machen und offensiv zu vertreten“ berichtet Initiatorin Waltraud Kämper, Referentin im kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste in Hannover.

Mittlerweile haben schon sechs Frauen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen können. „Minerva hat auch den konkreten interkulturellen Dialog zwischen Mehrheitsvertreterinnen und Minderheiten gefördert. Es hat wechselseitig den Blick geöffnet für andere Lebensrealitäten, weg vom Defizitdenken, wenn das Gegenüber nicht fließend die deutsche Sprache spricht“ erklärt die Diplom-Pädagogin.

Kämper und ihre ehrenamtliche Kollegin Marcella Heine geht es bei dem Projekt nicht nur um Unterstützung der Migrantinnen mit interkulturellen Workshops, Bewerbungstraining und Feedback-Gesprächen. „Es lohnt sich ein zweiter Blick“ sagt Kämper in Richtung auf mögliche Arbeitgeber. Jenseits von formalen Kriterien und akzentfreiem Deutsch hätten viele Migrantinnen eine Reihe von Qualifikationen zu bieten, die in Deutschland sehr gefragt sind und arbeitgeberseitig entdeckt werden müssten.

Am Dienstag,  den 24. Februar, ab 16.30 Uhr findet im Hanns-Lilje-Haus in Hannover eine öffentliche Abschlussveranstaltung des einjähringen Programmes statt, an dem 15 Frauen aus 13 Ländern teilgenommen haben.

In einem Fachgespräch über das Thema „Mittendrin und außen vor – internationale Fachkräfte vor Ort“ diskutieren bei der Veranstaltung der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies, die Landesvorsitzende der Verbandes deutscher Unternehmerinnen Jasmin Arbabian-Vogel und Sabine Gräßler-Zorn, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt von der hannoverschen Agentur für Arbeit.

Erstmals wird ein 14-minütiger Film gezeigt, der die Arbeit der Mentorinnen mit den geförderten Migrantinnen zeigt. Die Gäste der Abschlussveranstaltung werden von Kämper und Dr. Stephanie Springer, Präsidentin des Landeskirchenamtes, begrüßt. Die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist Träger des Projektes. Es wird zudem maßgeblich finanziell unterstützt von der Landeshauptstadt Hannover, für die Bürgermeister Thomas Hermann ein Grußwort sprechen wird, und von der Region Hannover, für die Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz sprechen wird.

Redaktion

Abschluss Minerva 2014

Qualifiziert – international – weiblich

Migrantinnen als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt

24. Februar 2015 um 16.30 Uhr im Haus kirchlicher Dienste

Mentoringprogramm für Migrantinnen

Das Mentoringprogramm „Minerva“ trägt dazu bei, den Zugang qualifizierter Migrantinnen zu Informationen und Netzwerken der Arbeitswelt zu verbessern und damit deren berufliche Perspektiven zu stärken. Gesuchte Fachleute gibt es nämlich längst vor Ort. Mit etwas Extra-Unternehmerischem-Engagement - vielleicht durch ein Einsteigermentoring oder eine Brückenqualifikation - sind manche Stellen mit hannoverschen Fachfrauen zu besetzen.