Startseite Archiv Nachricht vom 28. Mai 2020

„Unbedingt barmherzig“: Arbeitshilfe zum Israelsonntag erschienen

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Hannover. „Die Arbeitshilfe zum Israelsonntag am 16. August trägt in diesem Jahr den Titel ‚Unbedingt barmherzig’. Damit möchten wir Hintergrundwissen, theologische Gedanken und praktische Anregungen dafür bieten, den Gottesdienst am Israelsonntag inspiriert von Römer 11,25-32 und seinem größeren Kontext zu gestalten“, sagt Pastorin Dr. Ursula Rudnick, Referentin für Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste. Am Israelsonntag erinnert sich die Kirche der Verbundenheit mit Juden und Judentum, das geteilte biblische Erbe und den gemeinsamen Auftrag, die Welt zu gestalten und bewahren. Neben einer Predigt und einem Liturgievorschlag bietet die Arbeitshilfe Texte zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Einführend unternimmt David Langton einen Durchgang durch die vielfältigen und zum Teil widersprüchlichen Paulusbilder, die man im Judentum in verschiedenen Jahrhunderten antrifft und die vom Bild des „Zerstörers des Judentums“ bis hin zur Verortung „in einem ausdrücklichen jüdischen Kontext“ rangieren. Der Beitrag von Langton ist ein Vorabdruck aus der deutschen Übersetzung des Jewish Annotated New Testament. „Wir möchten damit auch Interesse wecken für dieses für den christlich-jüdischen Dialog grundlegende und wegweisende Werk, das 2021 erscheinen wird“, so Rudnick.

Hanspeter Heinz ruft mit einem grundsätzlichen theologischen Artikel aus römisch-katholischer Sicht die „Lehre der Verachtung“ in Erinnerung und entwickelt Kriterien für eine nicht-antijudaistische, strikt theozentrische Christologie. Sein Fazit: „Das verweigerte Ja Israels zu Jesus von Nazareth kann auch von Christen als Treue zur jüdischen Tradition gewertet werden. Denn Gott bleibt dem Sinai-Bund treu.“

Kathy Ehrensperger präsentiert eine Vers-für-Vers-Lektüre des griechischen Textes von Römer 11,25-32 aus jüdischer Perspektive. Dabei streicht sie einerseits die Bedeutung dieses Textes „für ein christliches Selbstverständnis ohne Antijudaismus“ heraus, weist andererseits aber auch auf die Problematik der Sprache des Paulus hin, zum Beispiel in solchen Ausdrücken wie „Verhärtung Israels“ oder „Feinde um euretwillen“.

Daniela Koeppler gibt kreative Beispiele dafür, wie man in Liturgie und Predigt den Gedanken der einen Gemeinde in zweierlei Gestalt – Israel und die Kirche aus den Völkern – umsetzen kann.

Öffentlichkeitsarbeit im HkD