„Beim zweiten Mal war alles schon viel ungezwungener. “Werner Burfeind, Kreisjugenddiakon im Kirchenkreis Rotenburg, hat gemeinsam mit dem Kirchentagsbeauftragten Pastor Olaf Feuerhake und Kathrin Frost, Diakonin in den Rotenburger Werken, wieder eine Reisegruppe zum Deutschen Evangelischen Kirchentag organisiert. 45 Menschen mit und ohne Behinderungen aus dem Kirchenkreis Rotenburg machten sich auf den Weg zur Großveranstaltung nach Dortmund. Sie waren gemeinsam in einer barrierefreien Schule untergebracht und hatten sich für die drei Tage jeweils ihr eigenes Programm aus den rund 2.000 Veranstaltungen zusammengestellt.
„Kontakt untereinander entsteht beim Frühstück, beim S-Bahn-Fahren oder beim Besuchen gemeinsamer Programmpunkte“, sagt Burfeind. Die Teilnehmenden können wählen aus einer Vielzahl von Gottesdiensten aller Art, Diskussionen, Bibelarbeiten, Aktionen und kulturellen Veranstaltungen. Um da nicht den Überblick zu verlieren und sich ein sinnvolles und machbares Programm zusammenzustellen, organisierten Burfeind und Frost einige Wochen vor dem Start ein Treffen. „Da waren beim ersten Mal vor dem Kirchentag in Berlin unter behinderten und nichtbehinderten Menschen noch einige Berührungsängste zu spüren“, erinnert sich Burfeind. Dieses Mal kannten sich schon einige der Teilnehmenden.
„Menschen mit einer geistigen Behinderung zeigen ihre Gefühle häufig direkt und unverstellt. Sie kommen glücklich auf denjenigen zu, den sie wiedererkennen. Das lockert die Atmosphäre gleich auf“, sagt der Diakon. In diesem Jahr hatten Teilnehmende aus der Rotenburger Reisegruppe als Einstimmung auf den Kirchentag zudem noch einen Gottesdienst gemeinsam gestaltet. So wird Unterschiedlichkeit ein Stück weit zur Normalität.