Landesbischof gratuliert jüdischer Gemeinde zu Synagogen-Jubiläum

Hannover. Landesbischof Ralf Meister hat der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover zum zehnjährigen Bestehen ihrer Synagoge gratuliert. Die Synagoge war im Januar 2009 in der früheren evangelischen Gustav-Adolf-Kirche eingeweiht worden. "Wir grüßen herzlich unsere jüdischen Glaubensgeschwister, die sich seit nun zehn Jahren in der Synagoge 'Etz Chaim" zum Gottesdienst treffen", sagte Meister am Donnerstag in Hannover. Der hebräische Name "Etz Chaim" bedeutet "Baum des Lebens".

In Hannover seien inzwischen zwei Kirchen zu Synagogen umgebaut worden, betonte der evangelische Bischof Meister. "Das sind für uns starke Symbole für die vertraute und gute Gemeinschaft zwischen Christen und Juden." Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hatte 2013 ihre enge Verbindung zum Judentum in ihrer Verfassung festgeschrieben. Meister, der einen Teil seines Studiums in Jerusalem verbrachte, hatte sich persönlich dafür eingesetzt.

Die liberale Gemeinde feiert das zehnjährige Bestehen der Synagoge am Freitagabend. Das einzige Grußwort spricht die evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr. Damit will die Gemeinde daran erinnern, dass das Gebäude früher eine Kirche war. Zu der 1995 gegründeten Gemeinde gehören rund 800 Mitgliedern aus 18 Nationen, überwiegend aus der früheren Sowjetunion. Vor dem Umzug in die umgebaute Kirche hatte sie Räume in einem Bürohaus angemietet.

Die ehemalige Gustav-Adolf-Kirche in Hannover war 2009 die zweite evangelische Kirche, die zur Synagoge wurde. Zuvor war bereits 2008 die Paul-Gerhardt-Kirche in Bielefeld in eine Synagoge umgebaut worden. In Hannover weihte 2013 zudem die Jüdisch-bucharische Gemeinschaft eine Synagoge in der früheren evangelischen Maria-Magdalenen-Kirche ein. Nach Angaben des Zentralrats der Juden in Deutschland gab es inzwischen weitere Umwandlungen: 2015 wurde die Schlosskirche in Cottbus zur Synagoge, 2016 die Kreuzkapelle in Köln. 

epd-Landesdienste Niedersachsen-Bremen