Startseite Archiv Nachricht vom 02. Januar 2019

Landesbischof Meyns: Klimawandel verschärft soziale Notlagen

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Wolfenbüttel. Der Klimawandel und die fortschreitende Globalisierung werden dem braunschweigischen Landesbischof Christoph Meyns zufolge die sozialen Notlagen im kommenden Jahrzehnt drastisch verschärfen. "Die Wirtschaft verändert sich, viele Firmen kommen auch durch den technischen Fortschritt unter Druck und ganze Industriezweige geraten in eine Krise", sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei sei die Gefahr für diejenigen am größten, die am unteren Rand der Gesellschaft stehen.

Die Aufgabe der Kirche sei es daher, immer wieder auf die sozialen Probleme aufmerksam zu machen, betonte Meyns. "Die größte Herausforderung wird sein, diese Veränderungen möglichst sozialverträglich zu gestalten." Die braunschweigische Landeskirche will mit einem bis zum Herbst 2019 andauernden Themenjahr auf das soziale Engagement der Diakonie aufmerksam machen. 

Wichtig sei neben dem Kampf gegen Armut, den Betroffenen eine psychosoziale Begleitung anzubieten, sagte Meyns. "Wenn die Menschen sich alleingelassen fühlen, sind oft psychische Probleme oder Suchterkrankungen die Folge." Keiner dürfe aber aufgrund seiner sozialen Notlage stigmatisiert oder abgewertet werden. 

Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut gehöre zur christlichen Tradition, betonte Meyns. Dabei müsse die Verbindung von Wort und Tat das Motto für die Kirche sein. Das Gebet sei eine Verbindung zu Gott, die die Menschen verändere. Aber es dürfe nicht bei diesem spirituellen Erlebnis bleiben: "Wir sind ja keine Wellness-Religion." 

Daher wolle er vor allem die Kirchengemeinden mit dem Themenjahr unter dem biblischen Motto "Lasst uns aufeinander achthaben" wieder stärker in einen direkten Kontakt zur Arbeit der Diakonie bringen, betonte Meyns. Dieser sei in den vergangenen Jahren beispielsweise durch die Professionalisierung in der Pflege oder anderen Bereichen oft verloren gegangen. Letztendlich seien allerdings nicht nur die Kirchengemeinden, sondern jeder dazu aufgerufen, wachsam für Menschen in schwierigen Situationen zu sein.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen