Startseite Archiv Nachricht vom 28. November 2018

Landeskirche plant Haushalt von 640 Millionen Euro

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Hannover. Die hannoversche Landeskirche plant für die beiden kommenden Jahre einen Etat von jeweils rund 640 Millionen Euro. Damit stiegen die Einnahmen und Ausgaben gegenüber dem laufenden Jahr jeweils um rund 50 Millionen Euro an, sagte Finanzchef Rolf Krämer am Mittwoch vor der in Hannover tagenden evangelischen Landessynode: "Der vorliegende Doppelhaushalt ist solide und zukunftsweisend." Er sei unter dem Strich ausgeglichen. Ab 2023 werde der finanzielle Spielraum jedoch wieder enger.

Der Haushalt bringt in beiden Jahren unter anderem Entlastung für die 1.248 Gemeinden zwischen Göttingen und der Nordsee. An sie sollen zusätzliche zweckfreie Mittel von insgesamt 15 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.

In beiden Jahren sind laut Krämer zudem insgesamt 52 Millionen Euro für die 662 Kindertagesstätten der Landeskirche mit rund 54.000 Jungen und Mädchen vorgesehen - vier Millionen Euro mehr als bisher. Zehn Millionen Euro fließen an die sechs evangelischen Schulen mit etwa 4.250 Schülerinnen und Schülern. Ebenfalls zehn Millionen erhält der Evangelische Entwicklungsdienst. Für 27 Millionen Euro sollen Kirchen und Kapellen saniert werden.

Krämer freute sich vor allem über Zuwächse bei der Kirchensteuer: "Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich 588 Millionen Euro aus der Kirchensteuer einnehmen." Das seien rund 22 Millionen mehr als 2017. Der Finanzchef führte dies auf die gute Wirtschaftslage zurück. Für die nächsten Jahre seien die Prognosen allerdings gedämpfter. Ab Mitte des kommenden Jahrzehnts werde es zu einem spürbaren Einschnitt kommen: "Neben dem laufenden Kirchenmitglieder-Verlust verabschieden sich die Kirchenmitglieder, die zu der Babyboomer-Generation gehören, verstärkt in den Ruhestand."

Krämer legte dem Kirchenparlament einen Haushalt mit Erträgen von 640,5 Millionen Euro für 2019 und 639,4 Millionen für 2020 vor. Für das nächste Jahr ist ein Überschuss von 1,6 Millionen Euro eingeplant, für 2020 ein Minus von 6,2 Millionen. Das Plan-Defizit sei nicht dramatisch, aber dennoch "mehr als ein unbeachtlicher Schönheitsfleck", erläuterte Krämer als juristischer Vizepräsident des Landeskirchenamtes. Es sei ein "Vorbote" für schwierigere Zeiten.

Einer der größten Posten im Etat sind die 1.572 Pfarrstellen. Für sie hat die Kirche im kommenden Jahr insgesamt 196,2 Millionen Euro veranschlagt. Das Kirchenparlament tagt noch bis zum Freitag im hannoverschen Henriettenstift.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen