Bäcker und Kirche für gemeinsame Spendenaktion geehrt

Hannover/München. Für eine gemeinsame Spendenaktion haben der Bäckerinnungsverband Niedersachsen/Bremen und die hannoversche Landeskirche den Zacharias-Preis des deutschen Bäckerhandwerks für gelungene Öffentlichkeitsarbeit erhalten. Ihre Aktion "Backen für Gerechtigkeit", die sie im vergangenen Jahr anlässlich des 500. Reformationsjubiläums starteten, wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Bei der ökumenischen Aktion backten 50 Innungsbäcker aus Niedersachsen rund 62.500 süße Brötchen in Form einer Lutherrose und verkauften sie in 500 Filialen. Das mit Marmelade gefüllte Gebäck ging in eigens erstellten Tüten mit dem Konterfei des Reformators Martin Luthers (1483-1546) über die Ladentheken. Jeweils zehn Cent des Verkaufspreises von 1,20 Euro flossen an das katholische Hilfswerk "Misereor" sowie an das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt". Insgesamt kamen 12.500 Euro zusammen.

Die Aktion erzielte große Aufmerksamkeit in Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen und Internet. Öffentlichkeitspastor Gunnar Schulz-Achelis und Babette Lichtenstein van Lengerich vom Vorstand des Bäckerinnungsverbandes nahmen die Auszeichnung in München entgegen. Unterstützt wurde die Aktion der früheren First Lady Bettina Wulff, die sich als Reformationsbotschafterin engagierte. Die Aktion habe die Themen Reformation und Glaube in die Lebenswelt vieler Menschen gebracht, sagte sie bei der Preisverleihung.

Der Zacharias-Preis für zukunftsweisende Marketing- und PR-Konzepte rund um Brote, Brötchen und Backwaren gilt als einer der angesehensten Branchenpreise des Bäckerhandwerks. Er wird seit 1990 jährlich verliehen, zunächst für Stollen, seit 2014 für alle Backwaren. Der Name geht auf den sächsischen Bäckermeister Andreas Zacharias zurück, der im Jahr 1730 im Auftrag von Herzog August dem Starken (1670-1733) einen 1,8 Tonnen schweren "Weltrekord-Stollen" herstellte. Dies gilt als erste Marketing-Aktion in der Geschichte des Bäckerhandwerks.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen