Startseite Archiv Nachricht vom 16. November 2017

Beitragsfreie Kitas: Diakonie hat Bedenken

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Hannover. Die gemeinsamen Pläne von SPD und CDU in Niedersachsen, Kindertagessstätten grundsätzlich für die Eltern kostenlos zu machen, stoßen bei der Diakonie auf Bedenken: "Eine Befreiung vom Elternbeitrag ist gut, aber eine Qualitätsverbesserung in den Einrichtungen ist besser", sagte die Leiterin der diakonischen "Fachberatung Kindertagesstätten", Erika Brahms, am Dienstag in Hannover dem epd. Wenn tatsächlich Geld für die Kindertagesstätten zur Verfügung stehe, dann sollte es vornehmlich in die Qualitätsverbesserung investiert werden. "Das käme den Kindern direkt zugute."

Ein Wegfall der Kindergartenbeiträge nutze Eltern mit niedrigem Einkommen nichts, da sie ohnehin von den Zahlungen befreit seien, sagte Brahms. Außerdem gelte die angestrebte Beitragsfreiheit nach den aktuellen Plänen der Politik nicht für die Krippen- und Hortplätze.

Für die Mitarbeitenden in den Kitas seien in den vergangenen Jahren viele neue Aufgaben hinzugekommen, sagte Brahms. Trotz des großen Fachkräftemangels seien neue Gruppen gegründet worden. Außerdem sei der Beratungsbedarf der Eltern gestiegen. Insbesondere Eltern von Krippenkindern suchten häufig das Gespräch mit den Erzieherinnen. Dies koste Zeit, die laut der Stellenbeschreibung so nicht vorgesehen sei. "Die Kollegen brauchen mehr Verfügungszeit für Gespräche, Fortbildungen, Dokumentationen und den Kollegenaustausch", unterstrich die Vorschulexpertin.

Bislang ist in Niedersachsen lediglich das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung beitragsfrei. Die Diakonie betreibt in der Region mehr als 600 Kindertagesstätten.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen