Startseite Archiv Nachricht vom 24. Mai 2017

Niedersachsen führt Werte und Normen probeweise an Grundschulen ein

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Hannover. Das Land Niedersachsen will das Fach Werte und Normen zum neuen Schuljahr probeweise an Grundschulen einführen. "Eine solche Erprobung ist geplant", bestätigte der Sprecher des Kultusministeriums in Hannover, Sebastian Schumacher, am Dienstag dem epd. Einzelheiten werde das Ministerium am Montag bekanntgeben. Der Humanistische Verband Niedersachsen und der Fachverband Werte und Normen sowie die evangelische Kirche befürworteten die Initiative.

Die beiden Verbände erklärten, das Fach könne als Alternative zum Religionsunterricht perspektivisch ab dem Schuljahr 2018/2019 als ordentliches Ersatzfach an den Grundschulen eingeführt werden. "Diese Öffnung gegenüber der Vielfalt von Religionen und Weltanschauungen an Grundschulen begrüßen wir sehr." Dies könne allerdings nur dann gelingen, wenn sich genügend Grundschulen an der Testphase beteiligten. An Grundschulen werde bislang kein Alternativunterricht für Schüler angeboten, die keiner Konfession oder einer nicht-christlichen Glaubensgemeinschaft angehörten.

Zustimmung kam auch von der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. "Wir bejahen den Schulversuch", sagte die evangelische Bildungsexpertin und Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track. Ein Alternativfach zum Religionsunterricht sei für alle Schulformen erforderlich. "Wir sehen darin keine Konkurrenz und freuen uns, dass gut drei Viertel der Schüler am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen."

Nach einer Statistik der Landesschulbehörde besuchen derzeit rund 44 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen den evangelischen und 8 Prozent den katholischen Religionsunterricht. 24 Prozent nehmen am konfessionell-kooperativen Religionsunterricht teil. Etwa 18 Prozent haben das Fach Werte und Normen gewählt, rund ein Prozent den islamischen Religionsunterricht. Fünf Prozent der Schüler besuchen keines dieser Fächer.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen