Doch Meister und Wallbaum sind schnell ein eingespieltes Team: Spaten bis zum Blattende in den Boden, Sode anheben, Eichenwurzel darunter, Erde festtreten und weiter - immer den lang gespannten Leinen entlang. Die sorgen nicht nur für einen akuraten Eichen-Kindergarten, sondern mahnen vor unachtsamen Schritten: Wirklich zu sehen sind die bauen Triebe vor brauner Erde noch nicht wirklich.
Ralf Meister ist der Einladung von Klosterförster Karsten Sierk, sich an der Pflanzaktion zu beteiligen, sehr gerne gefolgt. Nicht nur, weil der Landesbischof auch Abt des Klosters ist. Sondern weil er den Handlungsbedarf in dem seit fünf Jahren so gebeutelten Forst nicht nur mit Worten unterstreichen möchte. "Erst die Dürre, dann der Borkenkäfer und jetzt die Stürme", fasst es Meister zusammen und zeigt sich beeindruckt von den vielen Aktionen, die Sierk für die Pflanzaktionen auf die Beide gestellt hat. Gemeinde-Abordnungen waren schon hier, Kirchenvorstände und Schulklassen, ein örtlicher Supermarkt hat den Erlös gespendeter Pfandzettel in die Erde gesetzt - ein buntes Werbebanner kündet davon nun mitten im Klosterwald.
Sierk ist dennoch nicht glücklich: Der jüngste Sturm hat ganze Arbeit geleistet und mit 3000 Festmetern in wenigen Stunden gefällt, was sonst in einem Jahr an Laubholz hätte geschlagen werden sollen. "Jetzt kämpfen hier alle im Norden um die nötigen Maschinen, um das Holz aus dem Wald zu holen", erzählt er. Gerade einmal 25 Festermeter passen auf einen Lastwagen. Vor einigen Monaten zeigte Sierk im selben Wald noch auf Massen von zu schlagendem Käfer-Holz. Jetzt blickt er auf imposante Stämme am Boden und seufzt. "Die hätten alle stehen bleiben können."