1993 wurde Eckhard Gorka Superintendent des Kirchenkreises Soltau und damit Dienstvorgesetzter von kirchlichen und diakonischen Mitarbeitern. Sieben Jahre später, im Jahr 2000, wurde ihm dann die Stelle des Landessuperintendenten für den Sprengel Hildesheim angeboten.
Wenn er auf die vergangenen 20 Jahre zurückblicke, bleibe ihm vor allem die Zusammenlegung der beiden Sprengel Hildesheim und Göttingen nachhaltig in Erinnerung, erzählt er. Seit 2007 ist Gorka für ein Gebiet zwischen Peine und Hameln, Hildesheim und Göttingen zuständig. Rund 460.000 evangelische Christinnen und Christen leben im südlichsten der insgesamt sechs Sprengel. Die "Toskana der Landeskirche" sei von einem unglaublichen Reichtum an Sakralgebäuden geprägt, schwärmt Gorka.
Obgleich der Sprengel groß ist und die Wege weit sind, besteht für Gorka ein idealer Arbeitstag aus möglichst vielen persönlichen Begegnungen und möglichst wenig Zeit im Büro. "Ich fand meinen Beruf schon beeindruckend, als ich an einem Tag sowohl ein Polizeipräsidium als auch eine forensische Psychiatrie besucht habe. Und überall gingen die Türen auf." Größere Kontraste und unterschiedlichere Einblicke bieten wohl nicht allzu viele andere Berufe, ist Gorka überzeugt.
Die Zukunft der Kirche sieht Gorka optimistisch. Er will sie nicht allein an Studien festmachen, die eine drastisch sinkende Kirchenmitgliederzahl bis 2060 prognostizieren. "Da muss man schon noch mal mit der Gegenwart Gottes rechnen - und die ist nicht berechenbar für uns Menschen." Die Kirche sei zwar kleiner geworden, aber in gleichem Maße auch deutlich lebendiger, sagt er etwa mit Blick auf die vielen Menschen, die sich zu Prädikanten und Lektoren ausbilden lassen. In seinen gesamten 40 Berufsjahren sei außerdem noch nie so intensiv über das Weihnachtsfest diskutiert worden, wie im vergangenen Jahr. "Es ist zu früh für einen Abgesang auf die Kirche."