Täglich kommt Anika Niebler zu Christa und Erhard Bark. Das Ehepaar lebt im hannoverschen Stadtteil Kirchrode und begrüßt die junge Altenpflegerin bereits im Hausflur mit der Gebärde für "Guten Morgen". Die gehörlose 23-Jährige verabreicht dem 77-jährigen Mann Epilepsie-Medikamente und zieht ihm Kompressionsstrümpfe an. Jeden dritten Tag wechselt sie zudem seine Schmerzpflaster.
"Anika sieht sofort, wie es meinem Mann geht", sagt Christa Bark. "Mit ihr braucht es keine Worte." Zuerst war das Ehepaar unschlüssig. Wie sollte das klappen mit einer Pflegerin, die sie nicht hört? "Aber Anika hat es uns so leicht gemacht", schwärmt Bark. Die junge Frau geht sehr auf die Klienten ein, ihr entgeht nichts. Und einige hilfreiche Gebärden hat das Ehepaar aus der Situation heraus schnell gelernt. Die restliche Kommunikation läuft mit Stift und Papier, Lippenlesen oder einer Handy-App mit Spracherkennung.