Startseite Archiv Tagesthema vom 07. Juli 2019

Vergebung ist immer möglich

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Andacht zum 3. Sonntag nach Trinitatis

„Ach, könnte ich das doch ungeschehen machen.“ Diesen Satz habe ich schon das ein oder andere Mal laut ausgesprochen und noch viel öfter im Stillen gedacht. Manchmal war es in kleinen, ärgerlichen Situationen. Und einige Mal ging es auch um richtig schwerwiegende Fehler. Wenn ich Menschen verletzt habe durch das, was ich getan oder gesagt habe.

„Wenn ich das doch ungeschehen machen könnte.“ Kann ich aber nicht. Geht nicht. So sehr ich mir das auch wünsche. Und dann? So tun als ob nichts gewesen wäre? Hoffen, dass ich irgendwie durchkomme? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich: Das funktioniert nicht.

Mir hilft es, zunächst Gott um Vergebung zu bitten. Ich bringe das vor ihn, was ich falsch gemacht habe. Ganz offen, ich mildere nichts ab, versuche nicht, irgendwas schön zu reden. Denn Gott sieht mich an, er weiß, was ich getan habe. Doch wenn es mir ernst ist mit meinem Schuldeingeständnis, dann ist da bei Gott kein Zögern und Abwarten, sondern schlicht: Vergebung. Auch jetzt wird  nichts ungeschehen. Aber Gott nimmt mir ein Stück Last und ich spüre: Vergebung ist möglich. Ein Leben mit dem Fehler, den ich gemacht habe, ist möglich.     

Und das gibt mir Mut, den Menschen um Vergebung zu bitten, dem ich weh getan habe. Das ist oft immer noch unendlich schwer. Dem anderen gegenüberzustehen. Ihn direkt anzuschauen.  Um dann einzugestehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Und um Entschuldigung zu bitten. Manchmal wörtlich ausgesprochen, manchmal als stummer Blick: Bitte verzeih mir. Und auf Vergebung zu hoffen.

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Der Bibeltext

Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben.

Es ist aber desto reicher geworden die Gnade unseres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.

Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.

Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als Erstem alle Geduld erweise, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben.

Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.

1. Timotheus 1, 12-17