Lasse Schmidt-Klie gehört seit Mai 2017 zum Rat des Lutherischen Weltbundes. Im November traf sich der Rat nun in Jerusalem.
Herr Schmdit Klie, Sie waren gerade in Jerusalem zum Treffen des Rates des Lutherischen Weltbundes. Außerdem gehören Sie dem so genannten „Weltdienstausschuss“ an. Worum geht es bei der Arbeit?
Hilfe für Menschen in Not ist seit der Gründung des Lutherischen Weltbundes 1947 eine zentrale Säule der Kirchengemeinschaft. Die ersten Projekte? Auffanglager für Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten hier in Deutschland. Christinnen und Christen aus Ländern, die unter der schrecklichen deutschen Besatzung gelitten hatten, nahmen sich dem Leid der deutschen Vertriebenen an. Deutschland hat damals in hohem Maße international organisierte Hilfe auch von Kirchen erfahren.
Was bedeutet „Weltdienst“?
Der Weltdienst ist das Entwicklungs- und Flüchtlingshilfswerk der im Weltbund zusammengeschlossenen 148 evangelisch-lutherischen Mitgliedskirchen. Zurzeit sind wir der 7. größte Implementierungspartner der UN. Mehr als 2,7 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in über 25 Ländern erreichen unsere Projekte jährlich. Zwei Mal im Jahr trifft sich der Ausschuss, er besitzt dabei eine Art Aufsichtsratsfunktion: Genehmigt das Budget, im Jahr 2018 etwa 150 Millionen Euro, diskutiert und bestätigt Rechenschaftsberichte der Leitungsebene und legt die Strategie für die nächsten Jahre fest. Die Besonderheit des Ausschusses ist es, dass die Hälfte der Ausschussmitglieder von den großen Entwicklungs- und Flüchtlingshilfswerken der Mitgliedskirchen wie der deutschen Diakonie Katastrophenhilfe besetzt werden. Die andere Hälfte besteht aus aktuellen Ratsmitgliedern. Aus Deutschland gehört neben mir noch Bischof Frank July aus Württemberg dem Ausschuss an.