Einen kleinen Rucksack und einen Einkaustrolley, darin Kleidung, Duschzeug und Handtücher. Mehr hatte Klaus-Dieter Gubig nicht dabei, als er vier Jahre lang als Wohnungsloser durch Deutschland gefahren und gewandert ist. „Möglichst wenig dabei haben ist gut, denn die meisten Wohnungslosen schleppen große Rucksäcke mit sich rum, die werden deswegen oft kontrolliert. Bei mir dachten viele Polizisten, ich käme gerade vom Einkaufen“, erklärt er.
Ursprünglich kommt Klaus-Dieter Gubig aus Einbeck. Hier hat er gelebt und als Bestatter gearbeitet, bis er wohnungslos wurde. „Ich habe zu viel getrunken und die Miete nicht bezahlt. Ich hatte zwar einen sehr sozialen Vermieter, aber irgendwann ist auch für den sozialsten Vermieter Schluss. Meine Arbeit habe ich verloren, weil ich zu oft betrunken hingegangen bin“, erzählt Klaus-Dieter Gubig.
Zunächst sei er bei einem Kollegen untergekommen, doch nachdem dies nicht mehr ging und er keine Wohnung gefunden hatte, beschloss Gubig, nach Berlin zu fahren. „Berlin war für mich eine Katastrophe. Ich wurde von einem Ort zum nächsten geschickt, ich wusste nicht, wo was ist, musste alles erstmal suchen. Zum Beispiel, wo ich Geld bekommen oder mich als wohnungslos registrieren lassen kann“, sagt Gubig.
In Berlin durfte er nur drei Tage bleiben, dann musste er weiterziehen. Zunächst ging er in eine Unterkunft nach Oranienburg, wo er vier Wochen blieb. Danach ist er zurück nach Niedersachsen gefahren und von Ort zu Ort gewandert. Wenn er in einen neuen Ort kam, war seine erste Anlaufstelle das Pfarrhaus oder die Polizei, da ihm dort meistens schnell erklärt wurde, wo er eine Unterkunft und Geld bekommen konnte.