Wilfried Manneke wird wieder einmal demonstrieren. Wenn sich am 23. September im niedersächsischen Eschede voraussichtlich erneut Rechtsextremisten auf einem Bauernhof treffen, will der evangelische Pastor auf die Straße gehen. Wie viele Male zuvor protestiert er dann mit Gleichgesinnten dagegen, dass die Neonazis dort zu vermeintlichen Brauchtumsfeiern zusammenkommen. Der 63-Jährige gehört zu den Kirchenvertretern in Deutschland, die sich prominent gegen rechts positionieren und deshalb Drohungen und Gewalt ausgesetzt sind. Gleich zwei ARD-Dokumentationen berichten Anfang September über die Auseinandersetzung der Kirchen mit den Rechtsextremen.
Sechs Drehtage lang sei das Fernsehteam in der Südheide bei Celle gewesen, sagt der Pastor aus Unterlüß. Die Filmemacher Dominique Klughammer und Stefan Suchalla haben mit Manneke in Hetendorf gedreht, wo der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger bis 1998 ein Schulungszentrum betrieb. Sie waren in Faßberg, wo der NPD-Funktionär vor seinem Tod 2009 erneut einen solchen Treffpunkt plante und immer mehr Menschen sich den beharrlichen Protesten anschlossen. Und sie waren in Eschede, wo der Landwirt Joachim Nahtz mehrfach im Jahr die rechte Szene auf seinen Hof lädt. "Wir dürfen es nicht einfach im Raum stehenlassen, wenn antisemitische und fremdenfeindliche Ideologien verbreitet werden", betont Manneke.