…dürfen wir in Anbetracht der vielen Hungernden auf der Welt überhaupt Erntedank feiern? Ja, wir dürfen! Wir müssen sogar, denn es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, jeden Tag satt zu werden.
Unsere Groß- und Urgroßeltern erinnern sich noch heute daran, wie es war, als sie während und nach dem Zweiten Weltkrieg unter Hunger litten. Glücklicherweise mussten die Menschen in Niedersachen lange nicht mehr hungern. Wir kennen das Gefühl hungrig zu sein, aber wie es sich anfühlt zu hungern, das Gefühl kennen die meisten von uns zum Glück nicht. Dafür danken wir Gott und feiern das Erntedankfest. Wir danken für die erfolgreiche Ernte auf unseren Feldern, in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Wir danken dafür, dass die Regale im Supermarkt stets mit all dem gefüllt sind, was uns satt macht und nicht zuletzt, dass wir ausreichend Mittel zur Verfügung haben, um die Lebensmittel im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt zu bezahlen.
Es ist nicht sicher, dass das auch so bleibt. Der Lebensraum für uns Menschen auf der Erde wird zunehmend kleiner. Wir selbst sind es, die durch Umweltverschmutzung und nicht-nachhaltigen Umgang mit endlichen Ressourcen dazu beitragen, dass einst fruchtbares Land nicht mehr nutzbar und bewohnbar ist. Der von uns Menschen beschleunigte Klimawandel trägt dazu bei, dass Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen weltweit zunehmen.